Das Kerzenritual – Licht und Liebe für eure freie Trauung
Feuer – eines der fünf Elemente – begleitet uns seit Anbeginn der Menschheit. In fast jeder Kultur finden wir Rituale rund um das Feuer. Kein Wunder also, dass das Kerzenritual eine der beliebtesten und zugleich festlichsten Formen ist, um in einer freien Trauung symbolisch Licht, Wärme und Gemeinschaft einzubringen.
Das Schöne daran: Ihr könnt das Ritual sehr persönlich gestalten und eure engsten Familienmitglieder und Freunde mit einbeziehen. Gerade bei mehrsprachigen Paaren oder Familien mit unterschiedlichen Nationalitäten und kulturellen Hintergründen bietet dieses Ritual eine wunderbare Möglichkeit, Vielfalt sichtbar zu machen: Jede Person, die eine Kerze entzündet, kann gute Wünsche, Zitate oder die Bedeutung einer Farbe in ihrer Muttersprache mit euch teilen. So wird die Sprache selbst Teil des Rituals – lebendig, emotional und einzigartig.
Vier Kerzen – vier Lebenswege
Traditionell werden vier Kerzen entzündet, die jeweils eine Station in eurem Leben symbolisieren – Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft und schließlich eure Liebe.
1. Die Kerze der Vergangenheit
Diese erste Kerze steht für euren Weg bis hierher: Kindheit, Jugend und alles, was euch zusammengeführt hat. Wer könnte diese Kerze besser entzünden als eure Mütter? Damit schenkt ihr ihnen eine besondere Rolle an eurem großen Tag – etwas, das in klassischen kirchlichen oder standesamtlichen Trauungen oft fehlt. Auch Großeltern können hier einbezogen werden, wenn euch das besonders wichtig ist.
2. Die Kerze der Gegenwart
Die zweite Kerze symbolisiert euer aktuelles Leben – Freundschaften, Familie, Wegbegleiter. Hier können eure Geschwister, Trauzeug*innen oder enge Freunde das Licht entzünden. Sie sind die Menschen, die euch jetzt begleiten, euch unterstützen und euch auch in schwierigen Zeiten daran erinnern, warum ihr euch füreinander entschieden habt.
3. Die Kerze der Zukunft
Diese Kerze öffnet den Blick nach vorne. Habt ihr bereits Kinder, können sie an dieser Stelle das Ritual bereichern – mit Unterstützung ihrer Paten, falls sie noch zu klein sind. Aber auch andere Personen können die Zukunftskerze entzünden: vielleicht Freunde, die selbst bald Eltern werden, oder Menschen, mit denen ihr ein wichtiges Projekt oder eine Reise plant. Wichtig ist: Es muss sich für euch richtig und authentisch anfühlen. Wenn das Thema Kinder schmerzhaft ist, dürft ihr die Zukunftskerze auch weglassen oder mit einer anderen Bedeutung füllen.
4. Die Kerze eurer Liebe
Zum Abschluss entzündet ihr beide gemeinsam die Kerze der Liebe – oft eine größere, personalisierte Kerze, die ihr auch nach der Hochzeit aufbewahren könnt. Viele Paare zünden sie jedes Jahr an ihrem Hochzeitstag erneut an – ein wunderschönes Symbol für eure immerwährende Liebe.
Gestaltungsmöglichkeiten
Ob klassisch weiß, farbig oder in Laternen: Die Gestaltung eurer Kerzen ist komplett euch überlassen. Jede Farbe trägt eine bestimmte Bedeutung, und auch die Anordnung könnt ihr individuell wählen – auf einem Tablett, einer Holzscheibe mit Glaszylindern (ideal für draußen) oder als zentrales Lichtobjekt.
Nach der Zeremonie nehme ich die Kerzen oft an den Ort der Feierlichkeiten mit, sodass das Licht den ganzen Tag über weiterstrahlt.
Persönliche Worte machen es unvergesslich
Besonders berührend wird das Ritual, wenn die Personen, die eine Kerze entzünden, ein paar Worte sagen: ein kurzes Gedicht, eine Anekdote aus eurer Kindheit oder ein Zitat, das eure Beziehung beschreibt. Auch die Bedeutung der gewählten Farbe kann thematisiert werden. Bei mehrsprachigen Hochzeiten kann jede Person dies in ihrer eigenen Sprache ausdrücken – so entsteht ein Ritual voller Farben, Stimmen und Kulturen, das die Vielfalt eurer Verbindung auf wunderschöne Weise widerspiegelt.
Mein Tipp als Traurednerin
In der Vorbereitung spüre ich gemeinsam mit euch, welches Ritual zu euch passt. Ich lade euch oft ein, die Augen zu schließen und euch die Szene vorzustellen – fast immer zeigt sich sofort, was für euch stimmig ist. Das Besondere an einer freien Trauung: Ihr könnt alles so gestalten, wie es euch entspricht. Ob ein Ritual oder mehrere – erlaubt ist, was sich für euch richtig anfühlt.
Das Kerzenritual ist dabei ein wunderschöner Auftakt: Es schafft eine feierliche, warme Atmosphäre und schenkt euch und euren Gästen einen Moment des Innehaltens. Ein Licht, das euch verbindet – nicht nur am Hochzeitstag, sondern weit darüber hinaus.
👉 Ich begleite Paare nicht nur in Brüssel und überall in Belgien, sondern auch in Deutschland (Hamburg, Berlin, Düsseldorf), Frankreich (Champagne, Région Parisienne, Provence), Luxemburg und Dänemark. Besonders bei mehrsprachigen Zeremonien bringe ich meine Erfahrung aus über 50 internationalen Hochzeiten ein, damit euer Ritual genauso einzigartig wird wie eure Geschichte.